act legal Germany 17. April 2023

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Familiengründung, Zeit für den Nachwuchs haben und trotzdem Karriere machen – ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt und fortlaufend weiter in den Vordergrund rückt. Wie wichtig ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für den juristischen Nachwuchs heute? Was wird von Seiten der Arbeitgeber getan, um den gestiegenen Anforderungen nachzukommen und attraktiv zu bleiben? Und schließen sich Karriere in der Großkanzlei und Familienplanung gegenseitig aus? All diesen Fragen soll im Folgenden auf den Grund gegangen werden.

Bedeutung für Talente

Dass das Thema Familienplanung immer mehr an Bedeutung gewinnt, erkennt man insbesondere an den aufkommenden Wünschen der Talente in Bezug auf entsprechende Flexibilität und Förderung durch den Arbeitgeber. Die Zeiten wandeln sich, es dreht sich nicht mehr alles um möglichst viele Arbeitsstunden und die steilste Karriereleiter, die es besonders schnell zu erklimmen gilt. 

Vielmehr gewinnt Achtsamkeit und Ausgleich im Alltag gerade beim juristischen Nachwuchs an Wichtigkeit – ebenso mit Blick auf die Familienplanung. Außerdem steigt die Anzahl von Nachwuchsjuristinnen stetig, weshalb die Kanzleien auf deren Anforderungen eingehen müssen. Doch auch Väter möchten meist eine (längere) Elternzeit wahrnehmen, ohne auf Gegenwind zu stoßen, weil es in der Kanzlei nicht gerne gesehen wird. Ebenso wollen sowohl Väter als auch Mütter genügend Zeit mit ihren Neugeborenen verbringen und die Familie dadurch stärken. Beide Seiten möchten die Kinder aufwachsen sehen, anstatt erst nach Hause zu kommen, wenn sie schon schlafen. 

Trotzdem sollen etwaigen Karriereplänen dadurch keine Steine in den Weg gelegt werden. Wer beispielsweise den Plan verfolgt, Partner*in einer Kanzlei zu werden, dürfte es sich mehrmals überlegen, für längere Zeit vollumfänglich auszufallen. Dabei lehrt einen auch die Elternzeit vieles. So werden unter anderem Kompetenzen wie Zeitmanagement, Stressbewältigung, Kreativität und Resilienz gestärkt. Diesen Umständen sollte mehr Beachtung und Anerkennung zuteilwerden.

Das zeitliche Ausreizen der Elternzeit oder Arbeiten in Teilzeit bringt zudem einen wesentlich geringeren Verdienst mit sich. Dementsprechend sind immer häufiger auch finanzielle oder andere, über Teilzeitarbeit hinausgehende Unterstützungen und Anreize durch den Arbeitgeber gewünscht.

Worauf Kanzleien setzen

Um Talente von sich als Arbeitgeber zu überzeugen, sind folglich konkrete Maßnahmen von Vorteil. Viele Kanzleien sehen die Bedürfnisse und reagieren entsprechend. Schaut man sich bei ihnen um, sind mittlerweile verschiedene Modelle und Ideen zu finden.

Allen voran wird auf flexible Arbeitszeitmodelle und eine freie Wahl des Arbeitsortes gesetzt. So können Eltern auch zu Hause arbeiten und sich die Arbeitszeit freier einteilen. Damit werden sie den Bedürfnissen der Kinder gerecht.

Bei AC Tischendorf Rechtsanwälte zum Beispiel können die Anwälte und Anwältinnen die Arbeitszeit flexibel gestalten. Die Kanzlei stattet das Homeoffice wird voll aus und findet für Teilzeitmodelle individuelle Lösungen. (…)

Finanzielle Unterstützung
Darüber hinaus wird in manchen Kanzleien eine finanzielle Entlastung der Eltern durch Sonderzahlungen, Kostenübernahmen und Zuschüsse angestrebt. Hier und da setzen die Kanzleien sogar einen finanziellen Anreiz, wenn etwa Väter die Arbeitszeit im ersten Jahr nach der Geburt reduzieren. (…)

Immer größer und vielseitiger wird das Angebot im Hinblick auf Betreuungsmöglichkeiten und Familienservices wie dem Viva Familienservice oder dem pme Familienservice. 

Der pme Familienservice bietet zum Beispiel die Vermittlung bedarfsgerechter Lösungen und langfristiger Betreuungen, die kurzfristige Vermittlung von Notbetreuungen, eine 24-Stunden-Notbetreuungs-Hotline und Elternberatung zu pädagogischen Fragen, Elterngeld, Elternzeit und anderen individuellen Themen. (…)

Frendbetreuung in der Kanzlei
Ein sehr flexibles und zuvorkommendes Modell der Kinderbetreuung ist die Fremdbetreuung direkt im Haus der Kanzlei. Bei AC Tischendorf Rechtsanwälte findet sich eine solche liebevolle Kinderbetreuung ähnlich einer Tagesmutter. Diese gewährleistet je nach Kinderaufkommen einen optimalen Betreuungsschlüssel bis hin zu einer eins-zu-eins Betreuung. Diese Betreuung ist für die Mitarbeiter*innen vollständig kostenlos. Anders als bei einer öffentlichen Kita oder Kinderfrau zu Hause können hier Mütter – sofern gewünscht – zum Beispiel weiterhin unproblematisch das Kind stillen. 

Die Betreuungsmöglichkeit findet unter allen Kollegen und Führungskräften großen Anklang und positives Feedback. Sie wird unabhängig davon, welcher Elternteil in der Kanzlei arbeitet, gleichermaßen von Müttern und Vätern genutzt.

Die Anzahl der Betreuerinnen wird je nach Bedarf angepasst. Von Arbeitsbeginn bis circa 17:00 Uhr dürfen die Kinder hier schon mit wenigen Monaten teilnehmen. Die Räumlichkeiten sind mit Küche, Turnraum und vielem mehr vollständig und bedarfsgerecht ausgestattet. Die etwas älteren Kinder finden bei geringem Kinderaufkommen Spielkameraden in den Kindern der Betreuerinnen, denn diese dürfen gerne mitgebracht werden. Falls die Kinder der Mitarbeiter*innen in eine normale Kita gehen, können sie trotzdem in die kanzleieigene Betreuung kommen, wenn die Kita geschlossen ist. Dies bringt Flexibilität und reduziert Stress! Urlaubszeiten werden untereinander und mit der Betreuungsperson abgesprochen und entsprechend angepasst.

Viele Eltern würden gerne schon früher in den Job zurückkehren oder eine kürzere Elternzeit nehmen, um anschließend langsam und reduziert mit dem Arbeiten zu beginnen, erklärt AC Tischendorf Rechtsanwälte. Dieses Modell erschien als die beste Lösung für alle Seiten!

Fazit

Letztlich lässt sich festhalten, dass einige Arbeitgeber schon sehr durchdachte und zuvorkommende Maßnahmen ergreifen. Sie versuchen, es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen möglichst leicht zu machen, Arbeit und Familie zu vereinen und so flexibel wie möglich zu gestalten. Allerdings gibt es auch Unmengen an Arbeitgebern, die dies nicht erkennen und keine konkreten Angebote bringen. 

Wünschenswert wäre es, wenn mehr Kanzleien vollumfänglich fördern würden und darauf hinwirken, dass die Mitarbeitenden die konkreten Maßnahmen zur Unterstützung tatsächlich nutzen. Überdies ist es wichtig, dass die Mentalität bei Führungskräften und Kollegen/Kolleginnen in Bezug auf werdende Eltern und damit verbundene Maßnahmen wie die Elternzeit positiv und unterstützend ist. Hier gibt es in Zukunft noch viel Verbesserungsbedarf! Gleichwohl sieht man das Einschlagen des richtigen Weges anhand oben genannter Beispiele hin zu einem individuellen, flexiblen und nicht nachteilsbehafteten vereinten Familien- und Arbeitsleben.

Quelle: iurratio; Journal / Karriere